BME Rhein-Main-Region

17.08.2010

Deutsche Industrie warnt vor Rohstoff-Engpass

SPIEGEL ONLINE vom 15.08.2010 berichtet, China starte einen weltweiten Wettlauf um Rohstoffe, indem es seltene Materialien bunkere.  Die deutsche Industrie schlägt nun Alarm: Kämpft Europa nicht um die knappen Ressourcen, droht vielen Wirtschaftszweigen Existenznot.

Materialien wie Gallium, Germanium, Beryllium, Indium, Magnesium, Platin, sind heiß begehrt und unverzichtbar bei der Herstellung von Hightech-Produkten, so die Meinung der EU. Deshalb soll der Zugang europäischer Produzenten zu diesen Stoffen besonders geschützt werden.

Dies gilt vor allem für Elektronikprodukte. Indium etwa wird für RFID-Chips benötigt, die in der Logistik das Warenmanagement erleichtern. Germanium macht Prozessoren in Handys schneller und wird für Glasfaserkabel benötigt. Silizium und Gallium wird bei der Herstellung von Solarzellen verwendet, Lithium in Akkus aller Art, in Handys, Laptops und Elektroautos.

Wenn diese Rohstoffe nur noch schwer zu bekommen sind und sich erheblich verteuern, dann wird es für die gesamte Wirtschaft in der EU schwierig.

SPIEGEL ONLINE verweist auf Aussagen des BDI,  wonach sich die Lage dramatisch verschärft. Die Zahl der Rohstoffe, auf die andere Staaten Ausfuhrzölle erheben, sei von 450 im Jahr 2008 auf über 1000 in diesem Jahr gestiegen.

Die Frage sei nun: Wie geht man damit um? Der BDI formuliert es in einem Positionspapier diplomatisch: "Bundesregierung und Europäische Kommission sind gefordert, den politischen Beschränkungen entgegenzuwirken." SPIEGEL ONLINE formuliert es deutlicher und meint,  die Politik habe die Entwicklung bisher verschlafen.

Den zitierten Artikel im Original finden Sie hier:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,711559,00.html

Quelle: SPIEGEL ONLINE, 15.08.2010 Verfasser: Peter Leitsch

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