BME Rhein-Main-Region

28.08.2003

Papier, Zanders und Aachen

Papier, Zanders und Aachen
Besuch der Papierfabrik Zanders AG in Düren
und Stadtbesichtigung in Aachen

Papier
Papier ist begreifbar und in vielen Bereichen überhaupt nicht zu ersetzen, es ist gar unverzichtbar. Nicht nur Verpackung und Hygiene erfordern diesen über Jahrhunderte bewährten Werkstoff. Auch in verschiedenen industriellen Bereichen kommt es täglich zum Einsatz, und im Büroalltag ist es, entgegen den Verlautbarungen der IT-Branche, nicht zu ersetzen.

Anfang der 70er Jahre verkündeten die damals noch als EDV- bezeichneten und heute zu IT- mutierten Spezialisten noch das papierlose Büro für das Jahr 2000. Heute wissen wir, diese Rechnung ging nicht auf. Im Gegenteil, bei genauerem Hinsehen müssen wir feststellen, dass die flächendeckenden PC-Ausstattungen, die Einführung von Netzwerktechniken, Faxservern, Kommunikationssoftware und selbst das Internet sowie alles was wir sonst im IT-Bereich erlebt haben und erleben zu einer gigantischen Papierbedarfsmaschinerie geworden ist.

Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IPSOS ergab:
Lediglich 6,8 % der Internet-User lesen ihre elektronischen Nachrichten ausschließlich am Bildschirm. Studien aus den USA belegen ähnliche Ergebnisse. HP zum Beispiel hat ermittelt, dass sich bei 33 % der US-amerikanischen Manager das Druckaufkommen in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht hat. Ein Ende ist dabei nicht in Sicht. HP geht daher von weiteren Steigerungen des Druckbedarfs aus.

Auch Deutschland macht dabei keine Ausnahme. Der Verbrauch an Papier hat sich hier seit 1990 fast verdoppelt, und der Gesamtpapapierverbrauch lag im vergangenen Jahr bei rund 225 kg pro Kopf. Egal ob Schulheft oder Laser- und Inkjet-Papier, Toilettenpapier oder Papiertaschentuch, Zeitschrift oder Filtertüte, Papier begleitet uns auf Schritt und Tritt.

Zanders
Hinter jedem Produkt stehen Menschen und eine Geschichte.......

So beginnt die Internet-Präsentation der Zanders Feinpapiere AG. Also dachten wir, wir schauen einfach mal hinter diese Aussage und hinter die Kulissen bei Zanders.

Zanders, bekannt durch die Marken autocopy, Chromolux, Zeta, Gohrsmühle und Bankpost, gehört zu M-Real (Finnland) und damit einem der Großen in der Papierproduktion. Die Geschichte von Zanders beginnt 1829 in Bergisch Gladbach. Noch heute ist dort der Firmensitz. Zanders beschäftigt über 2.500 Mitarbeiter und produziert ca. 360.000 t Papier, von denen ca. 2/3 in den Export gehen. Düren ist der zweite Produktionsstandort. Hier produziert Zanders als Marktführer unter anderem das Selbstdurchschreibepapier "autocopy". Und diesen Standort wollten wir uns einmal näher ansehen.

Die Anreise erfolgte mit dem Bus. Dabei nahmen wir in Koblenz noch Kollegen der dortigen BME-Region auf, die sich gerne unserer Reise angeschlossen hatten. Reisepartner waren die Firma UZ-Druck aus Frankfurt, der Papiergroßhändler Drissler aus Dietzenbach und die Zanders AG selbst.

Im Werk erfolgte die Begrüßung und die Vorstellung der Zanders AG durch den Verkaufsleiter und Prokuristen, Herrn Manfred Müller. Die folgenden Fachvorträge vermittelten alles Wissenswerte über die produzierten Spezialpapiere, und eine ausführliche Werksführung zeigte einen umfangreichen Einblick in die Produktion.


Gruppenphoto auf dem Zanders-Werksgelände
(Größere Version bitte klicken, ca. 125kb)

Die Erwartungen der Papierindustrie und der bei Zanders vermittelte Ausblick bestätigen Heinrich von Pierrer. Der Siemens-Vorsitzende kommentiert dieses Thema mit den Worten: "Wir haben eher das papierlose Klo als das papierlose Büro."

Papier wird also auch weiterhin eines der wichtigsten Produkte in unserer Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft sein.

Aachen
Das interessante aber doch auch recht trockene Fachprogramm haben wir wieder mit einem kulturellen Teil abgerundet. Aufgrund der räumlichen Nähe bot sich dazu ein Besuch der alten Kaiserstadt Aachen an. Nach einem Transfer von Düren nach Aachen hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, die Stadt in eigener Regie zu erkunden und sich ausreichend mit den leckeren Reiseandenken, den Aachener Printen zu versorgen. Der Tag endete dann mit einem gemeinsamen Abendessen im Aachener Brauhaus.

Der nächste Tag bot eine ausgiebige und kenntnisreiche Stadtführung, bei der die Kaiserpfalz, der Dom und das Rathaus im Mittelpunkt standen und alle Teilnehmer einen ausreichenden Exkurs in die Geschichte dieser alten Stadt bekamen. Im Anschluss führte uns die Rückreise dann wieder über Koblenz nach Frankfurt.

Freuen wir uns auf die nächste Reise, im September nach Berlin.

Autor: Hans-Jürgen Eicke

Verfasser: Hans-Jürgen Eicke

Weiterempfehlen