BME rmr-Jahresabschluss 2019: Brennen für die Zukunft

Behutsamkeit, Augenmaß, Zielstrebigkeit und manchmal auch Geduld. Das sind Tugenden, die für einen Porzellanwerker unabdingbar sind. Für die Mitgliederversammlung des BME rmr hätte also kaum ein besserer Ort als die Höchster Porzellanmanufaktur gefunden werden können: Sind es doch genau solche Qualitäten, die auch von der Führungsriege des Regionsverbandes erwartet werden. Die wahlberechtigten Teilnehmer hatten diesbezüglich vollstes Vertrauen in die Kandidaten, die für die ehrenamtliche Arbeit im Vorstand kandidierten: Er wurde einstimmig gewählt. Bei der anschließenden konstituierenden Sitzung wurde umgehend ein Generationswechsel angestoßen.
Lothar Kunkel, seit 1979 BME-Mitglied und seit 2007 Vorsitzender des BME rmr, trat als Stellvertreter auf eigenen Wunsch ins zweite Glied zurück und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt, während Manuel Schmidt, der bisher diese Position ausfüllte, zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde. Auch die weiteren Vorstände stehen gleichermaßen für Kontinuität und Erfahrung sowie für Aufbruch und Innovation. Christine Bröder und Helma Göbel sind neu in das Gremium gewählt worden. Ekkehard Hahn (8 Jahre Regionsvorstand/Ehrennadel in Bronze) und Hans Jakob Strößenreuther hatten sich indes nicht mehr zur Wahl gestellt. Als Schatzmeister wurde Peter Leitsch im Amt bestätigt. Laurenz Büschel, Reiner Diehlmann, Christian Kessner, Evelyn Kunkel, Riccardo Kurto und Bärbel Reschke setzen ihre Vorstandsarbeit für vier weitere Jahre fort.
Eine 10.000 Mitglieder starke Gemeinschaft
Der Wahl vorausgegangen war ein Überblick über die zahlreichen Leistungen, die der BME Einkäufern bietet. Das war keineswegs eine Predigt an die Bekehrten: „Unser vielfältiges Angebot ist längst nicht allen durchgängig bekannt – auch den Mitgliedern nicht", erklärte Dr. Frithjof Kilp, Bereichsleiter Verband und Kommunikation beim BME. Zudem waren unter den rund 40 Besuchern auch einige, die (noch) nicht Mitglied sind und sich sowohl über den BME rmr als auch die Höchster Porzellantradition informieren wollten.
Die knapp 10.000 Mitglieder können auf Leistungen und Services zurückgreifen, die auf vier Säulen beruhen. So sind die 38 Regionsverbände hervorragend vernetzt, was sich unter anderem im umfangreichen Veranstaltungsprogramm widerspiegelt. Firmenbesuche und Betriebsbesichtigungen ständen hier besonders hoch im Kurs, so Frithjof Kilp weiter. Eine Erfahrung, die der BME rmr bestätigen kann. Die Qualifizierung ist ein weiterer Schwerpunkt: „Wir sind in Deutschland der wohl größte Aus- und Weiterbilder im Bereich Einkauf." Publikationen wie die BIP, die bewusst als Fachmagazin und nicht als „Verbandspostille" konzipiert sei, bilden eine weitere Säule, ebenso wie Services, zu dem auch die internationalen Aktivitäten zählen. Diese wurden und werden weiter ausgebaut, berichteten Lisa Immensack, internationale Projektmanagerin beim BME, sowie der China-Beauftragte Riccardo Kurto.
Filigrane Figuren
Für die Besucher der Mitgliederversammlung, die gleichzeitig den BME rmr-Jahresabschluss für 2019 darstellte, bestand an dem Abend natürlich auch die Gelegenheit, sich durch die Werkstätten der Höchster Porzellanmanufaktur führen zu lassen. Sie erhielten Einblick in ein jahrhundertealtes Kunsthandwerk, das zunehmend durch industrielle Produktionen bedrängt wird. „Die Höchster ist die zweitälteste Porzellanmanufaktur Deutschlands. Sie wurde 1746 mit dem Privileg des Mainzer Kurfürsten Johann Carl von Ostein gegründet", erklärte Regina Raffel. Nur 50 Jahre später wurde sie im Zuge der Französischen Revolutionskriege aufgelöst und 1947 in Frankfurt-Sossenheim neu gegründet.
Derzeit konzentrieren sich die Fachleute auf die Reproduktion historischer Porzellankunst aus den Höchster Urformen des 18. Jahrhunderts – ein Alleinstellungsmerkmal. Auch Auftragsarbeiten für Firmen und Institutionen werden ausgeführt, wie etwa Miniaturausgaben des Main Towers oder des Bulle-Bär-Duos, das vom Vorplatz der Frankfurter Börse bekannt ist. Auch wenn nicht alles Einzelstücke sind, so sind sie doch nah dran am Unikat, wusste Regina Raffel zu berichten. Eine hauseigene Malerwerkstätte verleiht ihnen bei Bedarf vor oder nach dem letzten Schliff auch noch lang anhaltende Farbenfröhlichkeit. Umso bedauerlicher sei es, dass Handarbeit in diesem Bereich heutzutage von vielen Menschen kaum noch geschätzt werde. Von den Einkäufern ließ sich das nach dem Rundgang allerdings nicht mehr sagen.
David Schahinian
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28. November 2019
Veranstaltung 2019-11-28 ("Mitgliederversammlung und Jahresabschlussveranstaltung")
Behutsamkeit, Augenmaß, Zielstrebigkeit und manchmal auch Geduld. Das sind Tugenden, die für einen Porzellanwerker unabdingbar sind. Für die Mitgliederversammlung des BME rmr hätte also kaum ein besserer Ort als die Höchster Porzellanmanufaktur gefunden werden können: Sind es doch genau solche Qualitäten, die auch von der Führungsriege des Regionsverbandes erwartet werden. Die wahlberechtigten Teilnehmer hatten diesbezüglich vollstes Vertrauen in die Kandidaten, die für die ehrenamtliche Arbeit im Vorstand kandidierten: Er wurde einstimmig gewählt. Bei der anschließenden konstituierenden Sitzung wurde umgehend ein Generationswechsel angestoßen.